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Die elektrophysiologische Plattform Diopsys

Das Modul Diopsys ERG ist eine nichtinvasive Untersuchung, bei der die elektrische Funktion der Netzhaut, insbesondere der Makula und der Ganglienzellen, aufgezeichnet werden kann.

 

Es stehen zwei verschiedene ERG-Testprotokolle zur Verfügung: eines mit konzentrischer Stimulation und eines mit Kontrastempfindlichkeit.

 

Es handelt sich um eine einfache, rasche, ungefährliche und wiederholbare Untersuchung, bei der zunächst Aufzeichnungselektroden mittels eines Pflasters auf der Haut befestigt werden. Danach schaut der Patient auf einen Monitor, auf dem der visuelle Stimulus angezeigt wird. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Das Ergebnis der ERG liegt unverzüglich nach der Entfernung der Elektroden vor.

 

Die Diopsys-ERG ist ein nützliches Instrument bei der Diagnose und der Nachuntersuchung von Netzhauterkrankungen wie altersbedingter Makuladegeneration (AMD), diabetischem Makulaödem, diabetischer Retinopathie oder toxischer Makulopathie (z. B. Makulopathie im Zusammenhang mit der Einnahme von Plaquentil).

 

Sie ermöglicht die Bewertung der Funktion der retinalen Ganglienzellen und damit eine frühzeitige Diagnose bei Glaukom und unterstützt den Arzt bei der Bewertung des Resultats einer Behandlungsentscheidung, z. B. der Verabreichung eines Medikaments (Augentropfen) zur Senkung des Augeninnendrucks sowie nach einer Lasertherapie (SLT) oder einem chirurgischen Eingriff. Die Diopsys-ERG ist bei der Bewertung und Nachuntersuchung jedes Auges zusammen mit anderen Tests, z. B. die computergestützte Gesichtsfelduntersuchung oder die anatomische Untersuchung des Sehnervs und der Nervenfasern, ein nützliches Hilfsmittel.

Keratokonus-Screening

 

Was ist ein Keratokonus?

Es handelt sich dabei um eine degenerative Erkrankung der Augenhornhaut mit fortschreitender Verdünnung und Verformung des Hornhautgewebes, die einen unregelmässigen, insbesondere mit Kurzsichtigkeit einhergehenden Astigmatismus hervorruft. 

 

Es gibt eine genetische Veranlagung für die Krankheit; in der Regel sind beide Augen betroffen. Hinzu kommen verhaltensbedingte Risikofaktoren wie das wiederholte starke Reiben der Augen.

 


Diagnose des Keratokonus:

Ein Keratokonus ist bereits in der Pubertät oder beim jungen Erwachsenen diagnostizierbar; nach dem 40. Lebensjahr verlangsamt sich der Krankheitsverlauf. An spezialisierten Fachzentren kann mittels Messung der Hornhautdicke, der anterioren und posterioren Hornhautkrümmung sowie durch Erstellung einer Hornhauttopographie, d. h. einer „Landkarte“ der Hornhaut, die Diagnose gestellt werden.


Behandlung:

Der Sehfehler lässt sich lediglich in frühen Erkrankungsstadien mit einer Brille korrigieren. Bei fortgeschrittener Hornhautverkrümmung muss in der Regel auf formstabile (halbharte) Kontaktlinsen zurückgegriffen werden. 

 

Die klassische chirurgische Behandlungsoption war bis vor kurzem die Hornhauttransplantation, die zwar optimale Ergebnisse in Bezug auf die Sehfunktion lieferte, jedoch mit dem erheblichen Risiko einer postoperativen Abstossung behaftet war und daher die Gabe von Kortikosteroiden und anderen Immunsuppressiva wie Interferon sowie regelmässige augenärztliche Kontrollen erforderlich machte.

 

  1. Crosslinking (CXL) bzw. Kollagenvernetzung: Hierbei handelt es sich um ein einfaches, sicheres und wirksames Verfahren, mit dem sich das Fortschreiten des Keratokonus verlangsamen lässt.
  2. Ringe oder Ringsegmente aus durchsichtigem Kunststoff (PMMA): Diese werden in die Hornhaut implantiert und vermindern auf diese Weise die Vorwölbung des Hornhautzentrums und den Astigmatismus, sodass sich das Sehvermögen verbessert.

 

Was geschieht beim Crosslinking (CXL)?

Das Crosslinking (CXL) ist eine nicht-invasive Technik, mit der versucht wird, die Hornhautstruktur durch die kombinierte Wirkung von Riboflavin(Vitamin B2) und UVA-Strahlung zu stabilisieren, um neue, stärkere Brücken oder Verbindungen zu schaffen. Die Technik kann in zwei Varianten ausgeführt werden:

  1. Klassische Variante mit Epithelabtragung („epithelium off“) vor dem Crosslinking (CXL)
  2. Transepitheliales Crosslinking – neuere Variante ohne Epithelabtragung („epithelium on“) vor dem Crosslinking (CXL)
  3.  Die zweite Variante, das transepitheliale Crosslinking (CXL), bietet zahlreiche Vorteile für den Patienten, sowohl im Hinblick auf Patientenkomfort und Sicherheit als auch in Bezug auf die postoperative Wiederherstellung der Sehfunktion. Durch den Verzicht auf die Epithelabschabung ist das Verfahren schmerzfrei und das Infektionsrisiko praktisch null. Der Patient kann seine berufliche Tätigkeit unmittelbar im Anschluss daran wieder aufnehmen.